SELFHTML/Navigationshilfen Einführung Internet und WWW | |
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E-Mail (elektronische Post) ist wohl der am meisten genutzte Internet-Dienst. E-Mail erlaubt die persönliche Übermittlung von Nachrichten und Dateien von einem Sender an einen Empfänger. Wer an diesem Dienst teilnehmen will, braucht eine eigene E-Mail-Adresse. Solche Adressen sind an dem berühmten @
(sprich: englisch "at", also "bei" - das Zeichen wird im deutschen Sprachraum auch als "Klammeraffe" bezeichnet) in der Mitte erkennbar. Provider, über die Sie Zugang zum Internet haben oder bei denen Sie Ihr Web-Angebot hosten, richten Ihnen normalerweise E-Mail-Adressen auf Wunsch ein.
Vor allem im Business-Bereich verdrängt E-Mail nach und nach die herkömmliche Briefpost (von E-Mail-Anhängern liebevoll oder verächtlich als "Schneckenpost" oder "snail mail" bezeichnet). Auch das Fax ist eine durch E-Mail gefährdete Gattung. Die Vorteile liegen auf der Hand:
Das heutige E-Mail-System hat aber auch noch mit einigen Problemen zu kämpfen. Eine normale E-Mail ist auf dem Weg vom Sender zum Empfänger etwa so geheim wie eine Ansichtskarte. Für vertrauliche Mitteilungen oder sensible Daten ist sie ungeeignet. Mittlerweile gibt es Verschlüsselungsverfahren wie PGP (Pretty Good Privacy), die das individuelle Kodieren und Dekodieren von E-Mails und angehängten Dateien erlauben. Voraussetzung ist dazu jedoch, dass sowohl Sender als auch Empfänger über eine entsprechende Zusatzsoftware verfügen und zuvor ihre öffentlichen Kodierschlüssel austauschen.
Ein weiterer Nachteil von E-Mails ist auch noch, dass sie nicht als "dokumentenecht" gelten. Zwar wächst allmählich ihre juristische Akzeptanz, doch unterschriftspflichtige Dokumente sind durch E-Mail bislang nicht ersetzbar. Deshalb können Sie z.B. noch nicht "einfach so" per E-Mail einen Wohnsitzwechsel mitteilen oder Ihre Steuererklärung ans Finanzamt schicken.
Allerdings existiert in Deutschland bereits die gesetzliche Grundlage für die "elektronische Signatur", mit der man elektronische Daten sehr fälschungssicher digital "unterschreiben" kann. Einziger Wermutstropfen: Der technische Aufwand mit speziellen Kartenlesegeräten für eine auch gerichtlich anerkannte digitale Signatur ist leider so hoch, dass deren Anschaffung derzeit nur lohnt, wenn man regelmäßig und mit Gegenstellen, die diese Signatur auch akzeptieren, kommuniziert.
Telnet ist dazu gedacht, einen fernen Rechner im Internet durch die Kommandozeile (Eingabeaufforderung) so zu bedienen, als säße man direkt davor. Telnet ist damit eine einfache Lösung für Teleworker. Und diese Lösung ist schon wesentlich älter als der Begriff des "Teleworkings".
Telnet erlaubt das betriebssystemeigene Login (Anmelden) eines Benutzers an einem ans Internet angeschlossenen Host-Rechner. Das Anmelden ist nur möglich, wenn Sie Username und Passwort kennen, d.h. auf dem angewählten Host-Rechner als Benutzer eingetragen sind. Nach dem Einloggen erhalten Sie eine Shell (Eingabeaufforderung) und können auf dem entfernten Rechner Betriebssystembefehle eingeben, Programme starten usw.
PC-Anwender, die nicht direkt mit der Verwaltung von Server-Rechnern im Internet zu tun haben, werden mit Telnet kaum in Berührung kommen. Es gibt jedoch auch für PC-Benutzer von Systemen wie MS Windows oder Macintosh Telnet-Clients. Diese Programme erlauben es, vom eigenen PC aus auf einem entfernten Host-Rechner zu arbeiten. Ohne Kenntnis der Befehle des Host-Rechner-Betriebssystems ist ein solches Programm allerdings recht sinnlos.
SSH (Secure Shell) ist eine wesentlich bessere Variante von Telnet. Der Unterschied ist, dass bei SSH die gesamte Datenübertragung verschlüsselt wird. Das ist wichtig, weil schon beim Anmelden Benutzername und Passwort verschlüsselt übertragen werden - überdies werden beim Arbeiten auf einem entfernten Rechner häufig sensible Daten wie Konfigurationsdateien oder Passwörter bearbeitet. All diese Daten werden - auch wenn es einem beim Arbeiten kaum bewusst ist - über viele Rechner im Internet bis zum Zielrechner übertragen und könnten auf den Zwischenstationen abgefangen werden - verschlüsselt nützen sie dem Spion aber nichts. Manche moderneren Telnet-Clients bieten mittlerweile auch das SSH-Protokoll an.
FTP ist ein Internet-Dienst, der speziell dazu dient, sich auf einem bestimmten Server-Rechner im Internet einzuloggen und von dort Dateien auf den eigenen Rechner zu übertragen (Download) oder eigene Dateien an den Server-Rechner zu übertragen (Upload). Ferner bietet das FTP-Protokoll Befehle an, um auf dem entfernten Rechner Operationen durchzuführen wie Verzeichnisinhalte anzeigen, Verzeichnisse wechseln, Verzeichnisse anlegen oder Dateien löschen.
Beim Einloggen in einen FTP-Server gilt es, zwei Arten zu unterscheiden: es gibt "normales" FTP und anonymes FTP.
Beim normalen FTP haben Sie nur Zugriff auf den Server, wenn Sie beim Einloggen einen Usernamen und ein Passwort angeben. Mit diesen Zugangsdaten muss der FTP-Serververwalter Sie am Server als berechtigten Anwender eingetragen haben.
Bei anonymem FTP handelt es sich um öffentlich zugängliche Bereiche auf Server-Rechnern. Dazu brauchen Sie keine Zugangsberechtigung. Wenn Ihre FTP-Software Sie dennoch nach Username und Passwort fragt, loggen Sie sich einfach mit dem Usernamen anonymous ein - als Passwort sollte jede beliebige Zeichenkombination funktionieren. Traditionell war es früher üblich, als Passwort die eigene E-Mail-Adresse einzugeben - da man aber nie genau weiß, ob diese Information nicht in falsche Hände gelangt, ist diese Angabe mittlerweile unüblich geworden.
Es gibt etliche öffentliche FTP-Server im Internet, die umfangreiche Dateibestände zum Download anbieten. Dort finden Sie Software, Hilfetexte, Grafiksammlungen usw.
Für öffentliche, anonyme FTP-Server gibt es Regeln. Da Sie beim Besuch solcher Server nur Gast sind, sollten Sie sich auch entsprechend verhalten. Bleiben Sie nicht länger als nötig. Laden Sie sich nicht unnötig viele Dateien herunter. Lesen Sie zuerst die Readme-Dateien, die es in fast jedem Verzeichnis gibt und die den Inhalt des Verzeichnisses erläutern.
Wenn Sie lediglich hin und wieder öffentlich zugängliche FTP-Server besuchen, um von dort Dateien herunterzuladen, können Sie das auch mit modernen WWW-Browsern wie Netscape oder dem Internet Explorer tun. Solche Browser zeigen die Dateilisten auf FTP-Servern als anklickbare Verweise an. Je nach Dateityp können Sie Dateien dann downloaden oder direkt im Browser-Fenster anzeigen.
Für anspruchsvollere Arbeiten, vor allem, wenn Sie die Dateien Ihres eigenen Web-Projekts verwalten wollen, brauchen Sie ein FTP-Programm. Solche Programme gibt es für alle Betriebssysteme, und einige Betriebssysteme, etwa alle Unix-Derivate oder OS/2, haben bereits einen eingebauten FTP-Client.
Gopher gilt als der Vorläufer des World Wide Web, ist aber mittlerweile in der Bedeutungslosigkeit versunken. Nahezu alle Gopher-Server haben ihren Betrieb mittlerweile eingestellt, nur einige wenige werden aus historischen Gründen weiterbetrieben und vermutlich nur noch von Nostalgikern besucht. Der Name kommt von "go for" und drückt damit aus, was der wichtigste Zweck dieses Dienstes war: nämlich große Informationsbestände leichter durchsuchbar zu machen.
Gopher ist eine menübasierte Bedienoberfläche zum Auffinden von Information, aber auch zum Nutzen anderer Internet-Dienste wie FTP oder Telnet. Einem Eintrag in einem Gopher-Menü ist nicht anzusehen, wo sich die damit verbundenen Dateien oder Programme befinden. Anwender mit text- und tastaturorientierten Rechnern können aus den Menüs, die das Gophersystem am Bildschirm anzeigt, mit Buchstaben- oder Zifferntasten Einträge auswählen. Bei grafischen Benutzeroberflächen sind die Menüs mit der Maus anklickbar. In dieser Hinsicht gleicht Gopher dem World Wide Web, denn auch bei diesem Dienst müssen Sie keine Insider-Befehle kennen, um im Informationsbestand zu navigieren.
Der Nachteil von Gopher gegenüber dem WWW ist, dass es keine Standards wie HTML gibt. Es gibt lediglich die Gopher-Menüs und die damit verknüpften Dateiaufrufe oder Befehle. Ein guter Gopher-Client kann zwar diverse Dateiformate anzeigen, doch es gibt kein Mittel, um Bildschirmseiten zu gestalten und dadurch eigenständige Präsentationen von Information zu schaffen.
Moderne Web-Browser sind auch Gopher-fähig. Das bedeutet, dass Sie mit einem solchen Browser problemlos Gopher-Adressen aufrufen können. Die Gopher-Menüs erscheinen im Browser wie Listen mit Verweisen in HTML.
Wer sich einsam fühlt oder einfach "in" sein will, geht im Internet chatten (tratschen, quatschen). Am Bildschirm erscheint dann ein zweigeteiltes Fenster. In den einen Teil werden wie von Geisterhand allerlei ganze und halbe Sätze, Kommentare und solche Dinge wie Emoticons hineingeschrieben. Das sind Beiträge von Teilnehmern, die gerade an der gleichen Stelle online sind. Im anderen Fenster können Sie selbst etwas eintippen. Auf diese Weise können Sie an der Unterhaltung teilnehmen. Es gibt auch grafische Oberflächen, bei denen sich jeder Chat-Teilnehmer eine Figur aussucht, die dann als Teilnehmer in einer Szenerie erscheint.
Kaum jemand erscheint dort mit seinem wahren Namen, und nicht wenige geben sich als etwas ganz anderes aus, als sie wirklich sind. Männer spielen Frau, um herauszufinden, wie es ist, als Frau von einem Mann angemacht zu werden. Erwachsene spielen Jugendliche, um sich mal wieder richtig pubertär benehmen zu dürfen. Hin und wieder kommen interessante Gespräche zustande, aber oft haben die Chat-Beiträge auch das Niveau von Kindergestammel. Über Chats entstehen aber auch ernstzunehmende Kontakte, Freundschaften und Beziehungen.
IRC ist einer der Internet-Dienste, die teuer werden können, wenn man seinen Internetzugang pro Zeit bezahlen muss. Denn während der ganzen Teilnahmedauer muss man online sein, und viele merken beim Quatschen nicht, wie die Zeit vergeht (das ist nicht anders als im "real life"). Es gibt nur wenige, die eine ganze Nacht lang im Web surfen, aber viele, die eine ganze Nacht lang chatten. Viele der hochgradig Internet-Süchtigen treiben sich vor allem in den Chat-Bereichen herum.
Eine Newsgroup ist einem schwarzen Brett vergleichbar, an das Sie Nachrichten heften (posten) können, die alle Besucher lesen können. Jede Newsgroup behandelt einen Themenbereich. Insgesamt sind mehrere zigtausend Newsgroups registriert. Es gibt praktisch nichts, zu dem es nicht eine Newsgroup gibt. Egal ob Sie sich für die Konfiguration Ihres PCs interessieren, für Origami oder für vermisste Kinder - für alles finden sich eine oder mehrere Newsgroups. Täglich werden zigtausend Nachrichten in Newsgroups gepostet. Es werden Fragen gestellt und Antworten gegeben, es wird debattiert und geflachst. Die Newsgroups gelten allgemein als der verrückteste Teil des Internet. Manchen Leuten sind sie aber auch ein Dorn im Auge, denn es gibt auch etliche Newsgroups mit pornographischen und extremistischen Inhalten.
Das System der Newsgroups ist auf verschiedene Netze verteilt. Das größte und bekannteste ist das Usenet. Hier finden Sie Newsgroups mit Adressen wie alt.music.pinkfloyd oder de.soc.weltanschauung. Die wichtigsten Abkürzungen in solchen Newsgroup-Adressen sind:
Um Newsgroups lesen und daran teilnehmen zu können, brauchen Sie ein Newsreader-Programm. Web-Browser wie Netscape (ab V3.0) oder der Internet Explorer (ab V4.0) haben einen eingebauten News-Client, so dass Sie kein separates Programm mehr benötigen. Um Newsgroups empfangen zu können, müssen Sie in den Einstellungen des verwendeten Programms einen News-Server angeben. Fragen Sie den Provider, über den Sie Ihren Internet-Zugang haben, danach, ob er auch einen Newsgroup-Server anbietet, und mit welchen Daten Sie sich dort anmelden können!
Es empfiehlt sich, zunächst einmal alle verfügbaren Newsgroups einzulesen. Das kann eine Weile dauern, aber anschließend haben Sie eine sortierte Liste aller Gruppen und können sich einen Überblick verschaffen. Newsgroups, die Sie interessieren, können Sie abonnieren.
Nachrichten in Newsgroups sind hierarchisch organisiert. Irgendjemand postet eine Nachricht mit einem neuen Subject (Thema). Ein anderer antwortet auf die Nachricht und bezieht sich dadurch auf das gleiche Thema. Ein dritter antwortet ebenfalls, und ein vierter antwortet dem Dritten. Auf diese Weise entsteht eine Baumstruktur von Nachrichten zu einem einmal begonnenen Thema. Diese Baumstruktur wird auch als Thread bezeichnet. Sie können selbst einen neuen Thread beginnen oder auf eine Nachricht antworten und sich dadurch den betreffenden Thread einschalten.
Das World Wide Web (WWW) ist der jüngste, aber auch bekannteste Dienst innerhalb des Internet. Das Web zeichnet sich dadurch aus, dass es auch ungeübteren Anwendern erlaubt, sich im Informationsangebot zu bewegen. Wer etwa mit einem FTP-Programm einen FTP-Server aufruft, muss sich in komplexen, unbekannten Verzeichnisstrukturen zurechtfinden und sich an Dateinamen orientieren. Interessante Dateien kann er auf seinen Rechner downloaden, um sie später zu öffnen. Im WWW dagegen erscheinen Informationen gleich beim Aufruf am Bildschirm. Wenn Sie mit einem Browser im Web unterwegs sind, brauchen Sie sich nicht um Dateinamen oder um komplizierte Eingabebefehle zu kümmern. Das bequeme Navigieren mit Hilfe einfacher Mausklicks kann ein Hochgefühl erzeugen, weshalb sich auch die Redewendung vom "Surfen im Netz" eingebürgert hat.
Im Web werden die Daten in der Regel über das Hypertext Transfer Protocol (HTTP) zwischen dem Server und dem Browser übertragen. HTTP verwendet ein Frage-Antwort-Schema, das heißt, der Browser sendet eine Anfrage (Request) und bekommt eine Antwort (Response) vom Server. Der Server sendet aber nie von sich aus Antworten an den Client. Unter normalen Umständen werden alle Anfragen eines Clients beantwortet.
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