Xconfigurator |
Optionen beim Start |
Beim »Xconfigurator» handelt es sich um ein von RedHat entwickeltes Werkzeug zur Konfiguration des X-Servers, das sämtlichen RedHat-basierenden Distributionen beiliegen sollte. Das Programm sollte, sofern die notwendigen Bibliotheken und Pfade vorhanden sind, auch auf anderen Linux-Systemen verwendet werden können.
Wird das Kommando ohne Argumente aufgerufen, arbeitet es im interaktiven Modus. Nahezu alle Parameter sind einstellbar. Ausnahme ist die Maus. Hierfür werden die Werte der Datei »/etc/sysconfig/mouse« verwendet. Existiert die Datei nicht, wird eine Microsoft-Standard-Maus mit zwei Tasten konfiguriert.
Mit der Option --expert gestartet, lässt Xconfigurator zu, dass der Benutzer sämtliche Werte überschreiben kann. Vorsicht: Falsche Werte können Ihre Hardware zerstören!
Wird das Programm mit der Option --kickstart gestartet, versucht es selbstständig, alle notwendigen Parameter der Hardware zu ermitteln. Alle nicht erkannten Werte werden durch Standardwerte ersetzt (z.B. eine Auflösung von 640x480 Bildpunkten bei 16 Farben). Am Ende schreibt Xconfigurator die Datei /etc/XF86Config, ohne dass der Benutzer Einfluss auf die Werte nehmen kann.
Mit weiteren Optionen lassen sich die konkrete Grafikkarte »--card«, der zu verwendende X-Server »--server«, der Monitor »--monitor« u.a.m. einstellen.
Abbildung 1: Startbildschirm im interaktiven Modus
Im weiteren Verlauf betrachten wir das Vorgehen einer normalen interaktiven Konfiguration.
Automatische Erkennung der Grafikkarte |
Abbildung 2: Erfolgreiche Erkennung der Grafikkarte
Mit etwas Glück hat das Programm die installierte Grafikkarte von allein erkannt. Falls nicht, oder falls eine falsche Karte »identifiziert« wurde, sollte Xconfigurator abgebrochen und mit der Option »--card <Kartenname>« neu gestartet werden.
Bildschirm |
Abbildung 3: Auswahl des Monitors
Erscheint der Bildschirm in der Liste der Typen, sollte dieser selektiert werden. Finden Sie Ihn nicht, dann wählen Sie den Eintrag Benutzerdefiniert und wählen die Werte, die den Frequenzen zu Ihrem Monitor am ehesten entsprechen. Diese Werte finden Sie entweder im Handbuch zum Bildschirm oder manchmal auch auf dessen Rückseite.
Grafikmodus |
Das Programm versucht nun den X-Server in verschiedenen Modi zu starten. Zwischen den Umschaltungen wird der Bildschirm flackern, abschließend sollte der Vorschlag einer »optimalen« Einstellung erscheinen.
Abbildung 4: Konfiguration des Grafikmodus
Wählen Sie nun Manuell auswählen, so müssen nachfolgend die Auflösungen der einzelnen Farbtiefen eingegeben werden. Werden mehrere Farbtiefen selektiert, so wird der Server später mit der niedrigsten starten, es sei denn, ihm wird über Optionen eine andere Farbtiefe mitgeteilt. Werden zu einer Farbtiefe mehrere Auflösungen eingestellt, kann unter X zwischen diesen gewechselt werden (»[Ctrl]-[Alt]-[+]« bzw. »[Ctrl]-[Alt]-[-]«).
Abbildung 5: Modiauswahl
Fertig! ...oder doch noch nicht? |
Xconfigurator bietet nun an, den X-Server automatisch zu starten. Gelingt dies, kann die Konfiguration abgeschlossen und zusätzlich das Programm angewiesen werden, Linux für grafisches Login einzurichten.
Haben Sie zufällig in der letzten oder vorletzten Maske Zurück selektiert, so gelangen Sie in Masken, die eine detaillierte Konfiguration der Grafikkarte erlauben.
Der erste Dialog fordert zur Angabe des Grafikspeichers auf, anschließend folgt der Clockchip. Geben Sie diesen nur ein, falls der auf ihrer Karte befindliche Chip in der Liste erscheint.
Die nachfolgende Frage nach »X --probeonly« versucht die Modelines automatisch zu erkennen. Modelines bestimmen das Timing des Elektronenstrahls bei der Darstellung des Bildes. Durch unterschiedliche Werte lassen sich das Bild ausrichten und dessen Größe ändern. Weitere Information stehen im Abschnitt zur Beschreibung der /etc/XF86Config.
Jetzt befinden Sie sich wieder in der Auswahlmaske der Farbtiefen und Auflösungen und verfahren wie weiter oben beschrieben.